12. Chinese experiences, the Great Ocean Road, an incredibly stunning outback trip, struggles selling our van and the end of a good time with Daniel!

Nun waren wir nur noch zu zweit aber fanden das gar nicht mal so toll. Klar, wir hörten erstmal alle deutschen Lieder rauf und runter, denn das hat Arthur immer genervt, aber andererseits wollten wir wieder Englisch sprechen, neue Gesprächsthemen haben und natürlich ist es auch günstiger den Sprit durch 3 statt durch 2 zu teilen.
Wir schrieben einen sog. Liftoffer auf Facebook und kurze Zeit später antwortete Kevin. Kevin ist ein chinesischer Student der in Brisbane studiert und momentan Semesterferien hat und durch Australien reist. Zum Glück war Kevin nicht sein richtiger Name, sonst wäre das wohl etwas doof geworden mit so einem richtigen Kevin an Bord :D

Quig Liu - Unser neuer Travelmate

Sein chinesischer Name ist Quig Liu – wie man von dem Namen auf Kevin kommt ist uns jedoch noch immer ein Rätsel. Jedenfalls war er momentan in Geelong bei einem Freund und wollte auch die Great Ocean Road machen und zum Uluru (Ayers Rock) und ins Outback fahren. Das ganze passte uns ganz gut, denn mit ihm konnten wir natürlich nur Englisch reden und hatten auch neue, interessante Gesprächsthemen.
Wir holten ihn am gleichen Tag noch dort ab und los ging es zur Great Ocean Road. Diese Straße, kurz GOR, ist eine 243km lange Küstenstraße auf dem Weg von Melbourne nach Adelaide. Sie gilt als eine der bekanntesten Scenic Routes bei Touristen in Australien – verdient. Den ersten Stopp legten wir bei Point Addis ein, von wo aus man einen sehr schönen Blick über die Küste hatte und ein paar Surfer waren auch im Wasser und versuchten ihr Glück. Danach ging es dann zum Split Point Lighthouse, einem schönen Leuchtturm mit toller Kulisse. Als nächstes kam das bekannte Great Ocean Road – Schild. Wir hielten an und machten ein paar Fotos mit dem Van darunter. Bevor wir dann gegen Abend ein BBQ machten hielten wir noch beim Teddys Lookout an, zu dem nur eine seeehr steile Straße führte, da der Lookout auf einem hohen Berg lag. Abends sind wir dann zu einem nahegelegenen Campground mitten im Wald gefahren. Wir lernten an diesem Tag die laut Kevin zwei wichtigsten chinesischen Vokabeln: XieXie („schischi“) und Ni Hao. Danke und guten Tag. Außerdem erzählte er uns, dass in China Facebook, Twitter, Instagram und ähnliche soziale Netzwerke verboten und von einer Regierungs-Firewall blockiert seien. Er benutze aber ein VPN (ein virtuelles privates Netzwerk – damit tut man alsob man aus einem anderen Land auf die Seite zugreift) und würde trotzdem alle Netzwerke benutzen, vorallem sei er auf Instragram sehr aktiv
(„ kevinlq67 “).

Point Addis
Split Point Lighthouse

Am nächsten Tag standen wir früh auf und fuhren zuerst zu einem Wasserfall, der aber sogut wie ausgetrocknet und somit nicht sehr spannend war. Danach ging es wieder auf die GOR, doch da es am morgen sehr nebelig war, sind wir an den meisten Lookouts vorbeigefahren. Gegen 10Uhr wurde es dann wärmer und der Nebel verzog sich endlich. Wir waren nun in Moonlight Heads und hatten einen wunderschönen Blick über die Küste und die großen Felder. Danach fuhren wir zum Wreck Beach. An diesem langen Strand sind schon viele Schiffe gestrandet und man sieht immernoch die Überreste in Form von Ankern und diversen Metallteilen. Wir verbrachten etwa 1h dort bevor es weiterging. Nun kamen wir an eine der bekanntesten Stellen der Great Ocean Road. Es ging los mit dem Gibbs Steps Lookout. Von dieser Stelle aus hat man einen guten Blick über die 12 Apostles . Die Twelve Apostles sind bis zu 60 Meter hohe, im Meer stehende Felsen aus Kalkstein und sollen nach Uluru die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens sein. Von dieser Stelle aus konnte man auch an den Strand heruntergehen und dort entlanglaufen. Dies taten wir auch und machten viele Fotos. Danach ging es dann zum 12 Apostles Lookout, von dem aus man einen noch besseren Blick auf alle Apostles hatte. Als nächstes ging es zum Lord Arch Gorge, wo wir nochmal auf Meeresebene heruntergingen. Als letztes gab es noch die London Bridge (London Arch). Diese Felsformation bestand bis zum Einsturz 1990 aus zwei großen Bögen. Heute steht nur noch der rechte Bogen aber ist immernoch schön anzugucken. Zum Sonnenuntergang hielten wir noch am Grotto Lookout, bevor wir uns einen Campground suchten.
Wreck Beach
12 Apostles
Lord Arch Gorge

The Grotto
Nun hatten wir die Great Ocean Road hinter uns und es ging weiter Richtung Adelaide. Auf dem Weg machten wir einen Stopp in Tower Hill, einem Vulkankrater, der aber nicht wirklich spannend war und es ging weiter und immer näher zur Grenze nach South Australia (SA). Bevor wir jedoch über die Grenze fahren konnten, mussten wir erstmal alle Früchte essen die wir hatten, denn diese durfte man nicht über die Grenze einführen. Danach fuhren wir dann nach SA und machten bald auch wieder Rast, wo uns Kangaroos beim Abendessen zuguckten. Am nächsten Tag legten wir dann die letzte Etappe bis nach Adelaide hin. Kurz vorher kamen wir dann noch in Hahndorf vorbei, einem deutschen Dorf.

Dieser nette Kollege lief direkt neben der Straße her und kletterte dann auf etwa 2m als wir anhielten





Danach ging es zum Gorge Wildlife Park, in dem man kostengünstig Koalas halten konnte! Wir waren recht früh da und waren somit die zweiten in der Warteschlange, die bis es los ging sehr lang wurde. Koalas sind einfach sooooooo flauschig und gaanz vorsichtig wenn sie auf dem Arm sitzen. Ein tolles Erlebnis, das einem in Erinnerung bleiben wird und ein schönes Foto gab es auch:


Angekommen in Adelaide hatten wir unser erstes richtiges Verkaufsgespräch für unseren Van mit zwei deutschen Backpackerinnen. Wir hatten den Van derzeit für 7300$ auf Gumtree stehen, diese nervigen Mädels wollten allerdings nur 5000$ zahlen, weil sie an allem rumzumeckern hatten und wir fuhren wieder, weil wir wussten dass wir uns nicht einig würden. Am Nachmittag sind wir dann nach Glenelg zum Strand gefahren und haben geduscht. Es war einer der Momente, bei denen man sich, wenn man es das erste mal macht, seehr komisch vorkommt, die nun aber ganz natürlich sind. Einfach in Boxershorts und mit Shampoo und Handtuch durch die Stadt gehen, zum Strand und dort seine tägliche Dusche nehmen. Ganz normal. Das ist genau so wie wenn man zum ersten mal auf einem Supermarktparkplatz frühstückt, im Waschbecken von öffentlichen Toiletten seine Sachen wäscht weil es mal warmes Wasser gibt oder wie wenn man mitten in der Öffentlichkeit an einen Wasserhahn seinen Schlauch anschließt und dort duscht. Man gewöhnt sich dran. Backpackerlifestyle halt.  Am Abend suchten wir uns dann eine Restarea und schliefen ab dann immer dort, wenn wir in Adelaide waren.

Am nächsten Tag kam mal wieder ein Ranger an während wir Frühstückten, wir rechneten schon wieder damit, dass er uns eine Fine androhen würde, doch er hat einfach nett gefragt wielange wir so in Adelaide bleiben, ob wir hier schlafen, wohin es noch geht und uns dann noch einen schönen Tag gewünscht und fuhr dann wieder.
Danach haben wir Kevin zum CBD gebracht und sind dann zu einem Mechaniker gefahren um unser Auto Outbackbereit zu machen: Wir ließen einen Öl- und Ölfilterwechsel (120$) machen und kauften uns im Anschluss für 65$ einen brandneuen Reifen und tauschten den alten Reifen mit dem Reservereifen, den wir wegschmissen. Zudem ließen wir einen Safety Check machen, um sicher zu gehen, dass wir keine Panne im Outback haben. Wir investierten auch in einen weiteren Benzinkanister, sodass wir nun 45l Reserve hatten. Danach holten wir Kevin ab, fuhren nochmal zum Strand duschen, ich wusch meine Sachen und nach einem netten BBQ fuhren wir etwa 300km bis kurz vor Port Augusta, wo wir dann die Nacht verbrachten.

Am darauffolgenden Tag starteten wir dann um 5:30 Uhr unseren Outback Trip! Zuerst fuhr Daniel für etwa 2 Stunden, bis er dann müde war und ich die nächsten 5h fuhr. Die Sonne knallte und ich verdeckte das Fenster mit einem Handtuch, sonst wäre man beim Autofahren komplett verbrannt. Unseren ersten Stopp legten wir bei einem riesigen Salzsee ein. An den meisten Restareas gab es einen großen Nicht-Trinkwassertank, den wir entweder zum erfrischen (Haare/Tshirt/Handtuch nassmachen) oder zum kochen nutzten.


Danach ging es weiter und es war seeehr seehr heiß. Wir machten viele kleine Stopps und bei jeder Tankstelle hielten wir an und tankten auf, selbst wenn es nur ein paar Liter waren, aber erstens wurde es immer teurer desto weiter man ins Outback fuhr und zweitens wusste man ja nie wann die nächste Tankstelle kommt und ob nicht gerade ein Engpass dort besteht. Das hatten wir ja einmal als wir von der Arbeit in Condobolin zurückkamen, den Truck auftanken wollten und die Tankstelle die nächste Lieferung erst in ein paar Tagen bekam und solange nichts hatte. Deswegen sind wir immer auf Nummer sicher gegangen.
Die Spritpreise in Adelaide lagen bei etwa 98ct/l (was jedoch seeeehr sehr preiswert war, normal sind meist so 1,20$/l für Petrol Unleaded), im Outback fingen die Preise bei 1,60$/l an. Den nächsten richtigen Stopp machten wir in Coober Pedy, einer Mienenstadt. In diesem Gebiet werden über 90% aller Opale weltweit gefunden!


Als wir weiterfuhren sahen wir 2 Personen am Straßenrand, die Starthilfe brauchten. Wir halfen ihnen erfolgreich, denn wir hatten ja ein Starterkabel dabei und weiter gings. Wir fuhren laaaange und bis in die Nacht hinein. Uns wurde vorher sehr davon abgeraten, nachts durchs Outback zu fahren, denn dort würden ja soo viele Kangaroos unterwegs sein. Wir haben uns gesagt wir fahren und wenn es zu viele Kangaroos werden würden, dann fahren wir entweder langsam zur nächsten Restarea oder stellen uns einfach an den Straßenrand, wir brauchen ja nicht wirklich etwas, kochen und schlafen können wir ja überall. Uns siehe da, wir haben kein einziges Kangaroo gesehen! Insgesamt haben wir auf unserem gesamten Outbacktrip kein einziges Kangaroo gesehen, aber das war diesmal eher vorteilhaft und wir haben ja auch schon oft genug Roos gesehen, somit haben wir nichts verpasst :) Somit fuhren wir lange durch die Nacht bis wir alle müde waren und nur noch zur nächsten Restarea gefahren sind. Schnell essen machen und schlafen, denn am nächsten Tag hatten wir noch eine lange Strecke vor uns.

So standen wir nach ein paar Stunden Schlaf wieder auf und weiter gings. Die Benzinpreise lagen mittlerweile bei etwa 1,70$/l. Nachdem wir vom Stuart Highway in Richtung Uluru abgebogen sind, sahen wir etwa 25km nach einer Tankstelle einen Aboriginee am Straßenrand stehen. Wir hielten an und fragten, was das Problem sei. Erst hatten wir es so verstanden, dass er Sprit braucht und uns dafür bezahlen wollte, da er immer wieder von 20 oder 30$ sprach. Dann stellten wir fest, dass er einfach Geld von uns wollte und damit dann zur Tankstelle laufen wollte. Allerdings hatte er keinen Kanister dabei und wir fragten uns, wie er dann den Sprit zum Auto bringen wollte!? Er hatte also einen leeren Tank und weder Geld noch Kanister noch. Uns kam die ganze Sache etwas komisch vor, doch wir konnten ihn auch nicht einfach dort in der Sonne stehen lassen. Wir meinten wir können ihm etwas aus unserem Kanister in seinen Tank füllen und so taten wir es dann, obwohl er nichtmals nachgefragt hatte, was wir überhaupt tanken, ob Diesel oder Benzin… Wir kippten ihm etwa 4l in seinen Tank und er meinte damit sollte er bis zur Tankstelle kommen. Was er da dann aber ohne Geld wollte, das wussten wir nicht wirklich, aber das sollte nicht unser Problem sein, jedenfalls stand er dann nicht mehr im Nirgendwo in der Hitze. Wir fuhren weiter und das Ganze kam uns trotzdem etwas komisch vor. Naja, so haben wir zumindest irgendwie einem Aboriginee geholfen.  Es dauerte noch etwa 2h bis wir am Eingang des Uluru-Kata Tjuta-National Park ankamen. Der 3-Day-Pass kostete 25$ p.P. Zuerst fuhren wir zum Sunset Viewpoint, dann zum Sunrise Viewpoint und danach sind wir einmal um Uluru herumgefahren bis zu der Stelle an der man normalerweise Uluru besteigen kann. Der Uluru-Climb war jedoch aus Sicherheitsgründen geschlossen, da ein Protestant etwa 5m des Metall-Geländers abgeschnitten hatte. Der Climb würde erst in 2 Wochen wieder geöffnet, informierte uns ein Ranger. Zudem denkt die Parkleitung darüber nach, den Climb 2019 endgültig zu schließen. Wir liefen dann noch etwas am Rande des riesigen Klotzes her, füllten danach unsere Wasservorräte auf und fuhren zum nächsten Campground etwa 10km außerhalb des Parks, denn im National Park durfte man natürlich nicht Campen und da es bewölkt war haben wir auch nicht auf die Nacht gewartet um Sternenfotos zu machen, aber laut dem Wetterbericht für die nächsten zwei Tage  sollten wir nochmal die Chance dazu haben.

Um 4:30am hieß es am nächsten Morgen aufstehen, denn der Park macht immer um 5 Uhr auf und wir wollten dann am Parkeingang sein, um den Sonnenaufgang zu sehen. Zwar war es wolkig aber trotzdem schön mitanzusehen. Danach frühstückten wir schnell und dann machten wir eine Free Ranger Tour mit, bei der wir viel über die Lebensweise der Anangu, der Aboriginees am Uluru, lernten, wie sie jagten, wie sie Flora&Fauna als Essensquelle nutzen, wie sie ihren Kinder mit Zeichnungen auf den Felsen alles beibrachten und vieles mehr. Es war sehr interessant über eine so alte Kultur zu lernen.

Felszeichnungen, wie eine Schultafel - Hier wurden die Kinder unterrichtet

Am Nachmittag fuhren wir dann zu den Olgas aka. „Kata Tjuta“ und machten einen 4h Walk der 9,6km lang war. Dafür kamen uns die Wolken entgegen doch zum Ende hin verzogen sich die Wolken und wir liefen die letzten 2km durch die Mittagshitze. Zum Glück gab es an zwei Stellen des Walks Trinkwasserbehälter, wo wir unsere Flaschen auffüllen konnten. Die Wanderung durch die Olga-Domes war sehr schön und wir waren froh, dass kaum jemand außer uns unterwegs war, denn so konnte man die wunderschöne Natur viel mehr auf sich wirken lassen als wenn 1000 Touristen rumlaufen.

Ein kleiner Klotz mitten im Nichts



Als wir damit fertig waren fuhren wir wieder zurück zum Uluru und duschten. Richtige Duschen gab es natürlich nicht, aber wie gesagt, wir brauchen nur einen Wasserhahn und unseren Schlau. So konnten wir eine warme (das Wasser in der Leitung hat sich natürlich durch die Hitze tagsüber aufgewärmt) Dusche mit Blick auf den Ayers Rock nehmen. Das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Danach fuhren wir dann zum Sunset Viewpoint und so langsam verzogen sich auf die Wolken! Wir machten schnell etwas Reis und ich bereitete meine Kamera auf die Sternfotografie vor. Und nun war es soweit, erst sahen wir einen schönen Sonnenuntergang, wobei jedoch noch ein paar Wolken am Himmel waren, und dann kamen die ersten Sterne heraus. Bald konnte man die ganze Milkyway sehen, direkt neben dem Uluru und ich konnte wunderschöne Fotos machen. Nun war es jedoch schon kurz vor 9 und da es am nächsten Tag dauerhaft wolkenlos sein sollte, fuhren wir dann auch zum Campground.
Unsere Dusche mit Blick auf den Ayers Rock
Am dritten Tag hieß es wie schon gestern früh aufstehen, heute waren wir die ersten, die in den Park fuhren und wieder ab zum Sunrise Viewpoint. Heute wurde es morgens auch schnell voll, denn es kamen viele Touri-Busse. Wir hatten uns aber schon unsere Plätze gesichert und hatten einen super Blick. Der Sonnenaufgang war wunderschön und wir konnten viele gute Fotos machen, doch die echten Farben und das Feeling kann man einfach nicht auf einem Foto festhalten, das muss man selbst erlebt haben! Nun war die Frage, was wir den ganzen Tag machen wollten. Außer Uluru und Kata Tjuta gab es nicht viel zu tun und so entschieden wir uns, einfach nochmal ein paar Stunde zu schlafen. Am nachmittag machten wir nochmal ein paar Fotos und ich habe an meinem PC ein paar Fotos nachbearbeitet, sortiert, etc. Dann gegen Nachmittag fuhren wir zum Cultural Centre, wo wir viel über die Aborginees lasen und uns dann zum Sunrise Viewpoint aufmachten. Es war komplett blauer Himmel, nicht zu heiß und der riesige Felsen erstrahlte in seinen schönsten Farben! Mit der Zeit wurde das rot stärker und etwas mehr orange bis es dann dunkeler wurde und als die Sonne untergegangen ist wurde es dann eher braun und dann schwarz. Ich habe gefühlt tausende Fotos gemacht. Hier eine kleine Auswahl:


Dann kam etwas, von dem ich vorallem als Fotograf schon immer geträumt habe. Man konnte Millionen Sterne am ganzen Himmel sehen und die Milchstraße so deutlich wie man sie noch nie gesehen hat. Es war unbeschreiblich schön, ein Moment, den ich mein Leben lang in Erinnerung haben werde. Ich habe viele Langzeitfotos gemacht, die sicher gut aussehen aber nichtmals ansatzweise darstellen können, wie faszienierend es war, es mit eigenen Augen zu sehen! Daniel, Kevin und Ich standen da, Kopf im Nacken und wir starrten einfach den riesigen Sternenhimmel an und waren einfach wie in Trance oder auf Drogen. So schön hätten wir es uns niemals vorstellen können. Ich könnte stundenlang von diesem Abend schwärmen denn es war einfach das beste Erlebnis unseres Outbacktrips! Alleine dafür haben sich die über 1500km Anreise gelohnt!
Truely, a sky full of stars!

Und es sah noch 100.000 mal schöner aus!
Die Zeit verging wie im Flug und wir blieben bis etwa halb 10 bis ein Ranger vorbeikam und uns bat, den Park nun zu verlassen. Wir fuhren noch lange durch die Nacht in Richtung Kings Canyon, ich saß links außen und habe fast die ganze Fahrt über meinen Kopf aus dem Fenster gestreckt und einfach fasziniert den Sternenhimmel betrachtet, ganz egal ob wir mit etwa 100km/h gefahren sind, das habe ich gar nicht realisiert, außer als Daniel auf einmal voll auf die andere Straßenseite rübergezogen hat, da mittig auf seiner Spur eine Kuh stand, die es aber wenig interessierte, dass wir so schnell auf es zufuhren. Zum Glück war nichts passiert, aber es war im Endeffekt auch unsere einzige Begegnung mit Tieren auf der Fahrbahn im Outback – Wir hatten ja mit mehr gerechnet.
Als wir dann an der Restarea angekommen sind, habe ich wieder meine Kamera herausgeholt und wieder Fotos gemacht, dabei ist hin und wieder ein langer Roadtrain (53,5m) durchs Bild gefahren. Den Effekt der dabei auf den Aufnahmen entstand nutze ich und dabei kam dann unter anderem dieses Bild heraus:


Nun wurde auch ich müde, immerhin war es schon 2Uhr nachts und ich legte mich schlafen.
Auch heute ging es wieder früh raus und weiter Richtung Kings Canyon. Kurz vorher mussten wir dann noch auftanken und dieses Auftanken werden wir wohl nicht vergessen, denn Benzin kostete hier 2,299$/l. Unsere Tankrechnung belief sich auf über 100$!

Mal zum Vergleich der Spritpreise ...
Zum Glück mussten wir nur einmal soooo teuer Tanken. Am Kings Canyon angekommen frühstückten wir schnell und gingen dann los zur großen Wanderung, welche aufgrund eines steilen Anstiegs und der Mittagshitze immer ab 9Uhr geschlossen wird. Es fing an mit einem sehr steilen Anstieg, welcher zum Glück auch der einzige seiner Art bei diesem Walk war. Wir wanderten an einer Touri-Gruppe vorbei, die wir schnell hinter uns ließen, bis wir eine Stelle fanden, wir wo wir etwa 1h verbrachten und viele Fotos machten.






Danach gingen wir einen extra 600m Weg zu einem Lookout. Man ging immer recht nahe an der Steilkante des Canyons vorbei, nichts für Leute mit Höhenangst oder schwachen Nerven! Danach gingen wir durch den „Garden of Eden“, einer Wasserstelle mit vielen Fröschen und Kaulquappen, und weiter zur zweiten Steilkante des Canyons, wo wir mal wieder deutsche trafen. Die gibt es nämlich überall, egal wo man in Australien ist, man findet Deutsche. Zudem sahen wir noch ein paar Geckos auf dem Rückweg und schlussendlich kamen wir dann nach etwa 5h wieder am Van an.

Die Steilkante des Kings Canyon. Und die Kamera direkt überm Abgrund
Brücke durch den "Garden of Eden"


Wir füllten wieder alle Wasservorräte auf und los gings Richtung Alice Springs. Es gab eine 100km lange Abkürzung, welche uns etwa weitere 350km erspart hätten. Aufgrund der Zeit und den hohen Spritpreisen dachten wir darüber nach, diesen „Shortcut“ zu nehmen, doch das Problem war, es waren 100km Gravelroad und es stand am Anfang dieser Straße ein Schild, dass 4WD dringend empfohlen sei. Trotzdem versuchten wir uns und stellten schnell fest, dass wir diese unbefestigte Straße nur mit max. 25km/h befahren konnten und nach etwa 3km kamen wir zu einer Stelle, wo es sehr matschig und uneben war und hier entschieden wir uns, doch außenherum zu fahren und nicht weiter diesen Weg zu nehmen, denn würden wir irgendwo nicht durchkommen oder etwas passieren, würden wir uns in einer ziemlich beschissenen Situation wiederfinden. Also drehten wir um.

Wir fuhren lange und hatten etwa die hälfte der Strecke bis Alice Springs hingelegt, als wir uns entschieden, uns erstmal essen zu machen und danach noch so lange zu fahren, wie wir fit waren. Wir wollten uns gerade die Gaskocher machen, als wir feststellten, dass unsere Gasflasche leer ist. Mist! Wir überlegten, ob wir uns ein Feuer machen und darauf Kochen sollten und hielten das für die beste Idee. Es war sogar auf dieser Restarea erlaubt, Feuer zu machen, wenn man 5m abstand von allem hat und mind. 10l Wasser bereit hat, falls etwas passiert. Wir suchten trockenes Feuerholz, was nicht allzuschwierig war, denn alles was man vorfand war trocken genug. Zudem entdeckten wir eine Feuerstelle mit Gitter über dem Feuer, auf das wir die Töpfe stellen konnten – Perfekt! Während ich weiteres Feuerholz suchte und es schon sogut wie dunkel war, stand ich da und auf einmal bemerkte ich etwas haariges an meinem Bein. Ich erschrak, machte einen großen Schritt nach hinten und leuchtete im gleichen Moment mit der Taschenlampe meines Handys auf den Boden. Was ich fand, war zum Glück weder eine Monsterspinne noch ein gefährliches Tier, sondern ein kleines Welpen. Vor dem brauchte ich keine Angst haben. Doch war es ein Dingo-Welpen? Wir irgendwo in der nähe seine Mutter und könnte aggressiv werden weil ich ihrem Kind zu nahe gekommen bin? Ich schaute mich schnell um, doch weit und breit nichts zu sehen außer diesem kleinen, unschuldigen Geschöpf. Ich ging erstmal wieder zum Van und doch es verfolgte ich und blieb immer bei mir. Mit der Zeit bemerkten wir, dass es wirklich ein total liebes kleines Tier ist und vermutlich kein Dingo, doch ganz sicher waren wir uns nicht, denn von der Farbe, der Art des Fells und den Ohren her hatte es schon Ähnlichkeit mit einem Dingo. Nun ging es aber erstmal darum, essen zu machen und dies gelang uns auch und es war ganz cool, mal so ein Feuer zu machen. Zudem gab es auch diese Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel und ich machte ein paar Fotos von der Situation:


Nun waren wir fertig, hatten die Töpfe vom Ruß bereinigt und bereit zur weiterfahrt, doch was machen wir mit dem Kleinen? Sollen wir ihn hier lassen? Sollen wir ihn mitnehmen? Wir entschieden uns, ihn vorerst hier zu lassen, denn in der Nähe stand auch ein Ute rum. Vielleicht war der Besitzer über Nacht auf Jagd und wir würden ihm seinen Hund wegnehmen. Oder vielleicht war es doch ein ausgestoßenes Dingobaby. Dann würde es eh in der Natur überleben. Allerdings sagten wir uns auch, dass wir, wenn wir von Alice Springs wieder zurückfahren, wieder hier haltmachen und gucken, ob der kleine immernoch hier ist. So fuhren wir weiter bis kurz vor Alice Springs, wo wir dann schliefen.
Dingo?
In Alice Springs haben wir dann am nächsten Tag erstmal alles erledigt was es zu tun gab: Einkaufen, Gasflasche auswechseln, Tanken und alle Kanister auffüllen, denn hier kostete ULP nur 1,38$/l und im Gegensatz zu den 2,30$ war das ja richtig billig. Danach fuhren wir dann zum Simpsons Gap, einer Felsspalte durch den normal eigentlich wohl ein Fluss führt, nun war jedoch nur noch ein bisschen Wasser dort, voll mit Algen. Außerdem haben wir eine Schlange gesehen. Das hört sich nun sicher spannend oder gefährlich an, jedoch kann man nicht stolz sein, eine solche Schlange gesehen zu haben, denn sie war sehr klein, etwa wie eine deutsche Blindschleiche. Jedoch konnte sie sich sehr gut im Wasser fortbewegen. Wir machten ein paar Fotos und gingen zurück zum Van.

Stimmt, es wäre wohl wirklich nicht so vorteilhaft, hier zu versuchen zu schwimmen
Am Nachmittag wollten wir dann noch zu einem anderen Cultural Centre in Alice Springs, jedoch war dieses genau heute wegen irgendwelchen Problemen mit dem Sicherheitssystem geschlossen.
Kevin kam nur bis Alice Springs mit und wollte nun nach Cairns fliegen. Der Flug ging erst morgen nachmittag, jedoch hielt Daniel und Mich nichts mehr in Alice Springs, weshalb wir dann ausmachten, dass wir noch zum Anzac Hill Lookout fuhren, dort ein letztes mal zusammen essen und ihn danach zu einem YHA Hostel bringen. Während wir Nudeln machten, hat Kevin seine Sachen zusammengepackt und nach dem Essen brachten wir ihn dann zum Hostel. Dort gab es auch noch einen Wasserspender, wo wir wieder unsere Wassertanks auffüllten. Es war nun 18 Uhr und wir fuhren los Richtung Adelaide. Bis Port Augusta konnten wir uns nicht verfahren, denn bis dort hin ging der Stuart Highway in einem durch, also hieß es: 1219km geradeaus. Bis Adelaide waren es insgesamt noch 1519km.
Hier kann man schnell mal die Abfahrt verpassen und sich voll verfahren!
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ACHTUNG
Menschen mit Arachnophobie sollten hier aufhören zu lesen oder Augen zu und weit runterscrollen.

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Wir fuhren in die Nacht hinein und unser erster Stopp war dort, wo wir unseren Vielleicht-Dingo vorfanden. Wir duschten dort, naja, es war kaum Druck auf der Leitung aber besser als nichts und zuerst dachten wir, der Kleine wäre nicht mehr da. Dann sah ich allerdings, dass er doch noch da war. Er hatte sich neue Freunde gesucht, nämlich andere Backpacker die hier Übernachteten. Ich ging hin und erzählte ihnen davon, dass der Kleine schon vorgestern hier war. Ich guckte, ob er noch seine Zecke hat, diese war aber zum Glück abgefallen. Die Backpacker welche erstaunlicherweise nicht Deutsch waren, nannten ihn auch Dingo da sie selbes vermutet hatten und wir es ja immernoch nicht wissen.


Sie hatten auch überlegt, was sie mit ihm machen sollen und meinten dann, sie würden ihn am nächsten morgen mit nach Alice Springs nehmen. Der Ute (Pickup) stand immernoch an gleicher Stelle und es sah nicht aus, alsob das Auto bald jemand wegfahren würde. Ich guckte mir die Karre an und stellte fest, dass sie offen ist, ein Fenster runter, ein voller Dieselkanister drin stand und im Handschuhfach 2 Dokumente von Mai 2015 waren, welche den Namen des Besitzers auf sich hatten.
Insgesamt waren wir aber beruhigt, dass die Backpacker Dingo mitnehmen. Wir aßen mal wieder Reis und danach fuhren wir weitere 3h durch die Nacht bis wir endgültig müde waren.  Kurz vor dem Schlafengehen sah ich dann draußen noch diesen netten Freund:

Eine Huntsman-Spider! Etwa Handgroß und nett anzusehen.
Nicht tödlich giftig aber ein Biss soll vergleichbar
mit einem Hornissenstich sein





Und wenn wir schonmal beim Thema Spinnen sind, hatten wir eines Abends auch mal diesen netten Travelmate bei der Fahrt entdeckt:

Keine Ahnung was für eine Spinne das ist, nur gut dass ich ganze Fahrt
über meinen Arm dort liegen hatte und die Spinne wahrscheinlich
die ganze Zeit im Dunkeln direkt daneben saß. Naja, ich lebe ja noch.

Am nächsten Morgen hieß es wieder früh raus und weiterfahren. Es war der heißeste Tag den wir bisher im Outback hatten, denn der Fahrtwind war dauerhaft so, alsob man seine Hand vor einen Föhn auf höchster Stufe halten würde. EXTREM! Wir wissen nicht wie heiß es genau war, aber geschätzt etwa 43-46°C, jedenfalls weit über 40°! Unseren nächsten Stopp machten wir in Coober Pedy, wo wir nun in einen alten Minenschacht gingen, der zu einer Art Museum gemacht wurde. Es war sehr interessant über die Opale zu lesen, wie sie gesucht werden, wie hoch bzw niedrige die Chance ist, einen zu finden und was für Maschinen eingesetzt werden.


Danach ging es wieder ans Fahren und wir sahen einen riesigen Keilschwanzadler, der einen Kangarookadaver aß und dann wegflog.


Gegen Mitternacht kamen wir endlich in Port Augusta an, wo wir dann noch duschten und die Nacht verbrachten. Etwas gruselig waren die Aboriginees, die dort wo wir geduscht haben gerade sich geprügelt haben und wohl in diesem Park wo es Duschen, Toiletten, Wasserspender etc gab lebten. Generell gibt es viele Aboriginees, die Obdachlos sind und einfach dort rumsitzen, wo es zB Wasserspender gibt. Man darf natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, doch die meisten Aborginees die wir sahen verhielten sich wie Penner. An diesem Abend kam auch eine Aborginieefrau zu uns zum Van nachdem wir geduscht hatten und fragte, ob wir was zu essen hätten. Wir hatten wirklich nichts mehr außer Toast, Nudeln und Reis und da wir ihr keine trockenen Nudeln oder Reis geben konnten, gaben wir ihr ein paar Scheiben Toast. Doch anstatt irgendwie dankbar zu sein, forderte sie mehr: Ob wir nicht Fleisch, Milch oder Früchte hätten? Wir versuchten sie abzuwimmeln und beim Weggehen hat sie dann vor sich hingeflucht. Wir waren froh, als wir dann dort wegfuhren und nach 1h den Campground erreichten.

Es waren nun noch 3h Fahrt bis nach Adelaide, also waren wir förmlich schon da. Am Nachmittag hatten wir dann zwei Treffen mit Interessenten für den Van, jedoch waren beide nicht wirklich erfolgreich und es waren auch nicht die Zielgruppen, die wir für den Van eigentlich hatten, denn es waren keine Backpacker. Ohne großen Erfolg fuhren wir dann zu dem Campground, wo wir schon vor dem Outbacktrip waren. Erschöpft von den letzten, meist sehr langen Tagen legten wir uns bald schlafen. Am nächsten Tag schliefen wir erstmal lange aus und machten uns zum Mittagessen Toast mit Bohnen – sehr kreativ. Danach fuhren wir in die Stadt zum Departement of Transport and Main Roads, welches uns aber zu „Service SA“ schickte. Dort informierten wir uns, wie die Ummeldung von Queensland auf South Australia ablaufen würde. Wir liefen noch etwas durchs CBD und dann zu Macces, wo wir mal etwas Wifi hatten. Eigentlich heißt es, dass man dort nur 30min free Wifi hat, jedoch wird man nicht rausgeschmissen sondern hat unlimited free Wifi. Am Abend ging es dann zurück und zu den BBQ-Plates, wo wir uns Sandwich mit Würstchen machten.

Zudem gab es hier Steckdosen: Wir verlegten unsere 20m Verlängerungskabel bis ins Auto, da es draußen sehr kalt war, und verbrachten im Van dann die Zeit mit Laden und am PC bis etwa 1:30Uhr. Dann ging es nur noch 3km bis zur Restarea. Am nächsten morgen trafen wir uns wieder mit Interessenten, aber wieder keine Backpacker sondern ältere Leute und auch dort war es uns vorher schon sogut wie klar, dass das nichts wird, aber man lässt ja auch nichts unversucht. Danach duschten wir mal wieder am Strand und gingen dann ins CBD zum Central Market, wo wir viele leckere Früchte probierten und ich mir eine Papaya und Donats gekauft habe. Auf dem Rückweg zum Auto machten wir noch Fotos vom Fluss aber generell gibt es nichts spannendes in Adelaide zu sehen, sodass damit das „Sightseeing“ abgeschlossen war. Auch an diesem Tag machten wir erst BBQ und dann wieder zur Standardrestarea.

Mettwurst heißt auf Englisch Mettwurst!
Free Fruit for Kids gibt es bei Woolworth. Wir haben Nachgefragt und uns wurde gesagt,
wir könnten uns einfach was nehmen!
Man ist ja immer ein Kind von jemandem, egal wie alt man ist :D
Nun war es Freitag und wir haben uns überlegt, nun das Auto auf SA umzumelden. Dafür brauchten wir allerdings eine SA-Adresse. Daher kontaktierte ich einen Couchsurfing-Host, bei dem ich geplant hatte zu wohnen, wenn wir das Auto verkauft haben. Er bot und an, dass wir das Auto auf seine Adresse registrieren und so kam er mit und zeigte uns alles. Wir mussten mit der Ummeldung auch 3 Monate Rego-Zeit kaufen, was zusammen mit den neuen Nummernschildern 328$ gekostet hat. Dafür können wir uns aber auch die restlichen 2 Monate Queensland-Rego zurückerstatten lassen. Wir gingen wieder zu Jesse, so hieß dieser freundliche Typ, installierten die neuen Number Plates und druckten noch das Formular aus, mit dem wir die Rego-Zurückerstattung beantragen konnten. In Deutschland könnte man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das Auto von einer wildfremden Personen einfach auf seine Adresse anmeldet – hier, gar kein Problem.
Unser neues SA-Number Plate
Am Nachmittag trafen wir uns dann mit den ersten richtigen Interessenten, 3 Backpackermädels die hier in Adelaide starten und an diesem morgen erst ankamen. Wir zeigten ihnen alles im Van, jedes Feature, wie kompfortabel der Van ist, wie gut der Motor funktioniert und alles, was unser Wagen herzugeben hat. Wir machten eine Testfahrt und die Mädels schienen sehr überzeugt vom Van. Wir machten aus, dass wir uns am nächsten Tag wieder treffen würden und wir gingen davon aus, dass wir morgen Obdachlos seien, weswegen wir früh schlafen gingen und am nächsten morgen früh aufstanden und anfingen zu packen.

Packen macht keinen Spaß :D
Alles leer


Als wir nach etwa 5h fertig waren, rief uns eines der drei Mädels an und meinte, sie würden nicht an genug Geld kommen, da es ein Limit gebe. Es läge ja nicht an ihrer Karte sondern an einem „australischen Limit“ denn sie seien sich sicher, dass sie kein Limit auf ihrer Karte hätten. So konnten wir das heute vergessen doch wir hatten ja schon alle Sachen gepackt. Ich kontaktierte Bill, einen anderen Couchsurfing-Host in South Adelaide, bei dem Daniel und Ich bleiben könnten, denn Jesse erlaubt nur einen Couchsurfer. Bill antwortete schnell auf meine Nachricht und es war gar kein Problem, wir sollten einfach vorbeikommen. Wir fuhren zu ihm und brachten all unsere Sachen zu ihm.
Bill ist ein alleinlebender, 61-jähriger Australier und sehr sehr nett. Er hat ein Gästezimmer in dem wir unterkamen und all unsere Sachen lassen konnten. Zudem durften alles zuhause benutzen, WLAN, Küche, Bad, alles..  Nun konnten wir nur auf den nächsten Tag warten und die Mädels meinten, sie würden morgens nochmal probieren, mehr abzuheben. Ich wachte dann um 6 Uhr auf mit der Sprachnachricht, dass sie immernoch nicht an mehr Geld kommen. Sie hätten nur 4100 von den 6300$, auf die wir uns geeinigt hatten. Wir entschieden uns, trotzdem in die Stadt zu fahren, denn wir wollten unbedingt das Auto nun endlich verkaufen und trauten den Mädels nicht, dass sie wirklich alles probieren würden, an das Geld zu kommen. Eines der Mädels hätte sogar erst am Samstagabend probiert, das Geld abzuheben, doch siehe da, auch sie hatte ein Limit.  Ich ging mit den Mädels zu einem ATM und es ging immernoch nicht und nun wollten sie auch erstmal ihren Mietwagen abholen, mit dem sie ihre Outback Tour machen wollten bis nach Darwin, von wo aus sie dann in 2,5 Wochen zurück nach Adelaide fliegen wollten. Sie meinte, sie könnten den Van dann ja kaufen, wenn sie wieder zurück sind, bis dahin hätten sie auch sicher genug Geld. Da wir aber keine 2,5 Wochen warten konnten, probierten wir weiterhin alles. Wir hatten schon an eine Überweisung auf unsere deutschen Kreditkartenkonten gedacht, doch eigentlich wäre uns Cash lieber gewesen, denn da hat man das Geld direkt in der Hand. Die Mädels haben dann erstmal den Mietwagen abgeholt und waren einkaufen. Danach war dann 24h rum, seitdem sie das letzte mal abgeheben konnten. Und siehe da, nun konnten sie das restliche Geld aus dem ATM ziehen! Sie hatten also ein Kreditkarten-Tageslimit, wie sogut wie jede Kreditkarte bei Personen in dem Alter ohne festes Einkommen. Was ein Wunder :D

Wir fuhren dann zu Jesse, wo die Mädels den Van stehen lassen wollten, bis sie wieder in Adelaide sind. Wir unterschrieben alle Dokumente die sie für die Ummeldung brauchten, wir bekamen das Geld, zählten mehrmals aber es stimmte natürlich. Wir machten noch ein Abschiedsselfie zusammen vor dem Van und dann fuhren sie uns zu Bill. Wir waren glücklich und sehr erleichtert, als wir am ATM standen und das ganze Geld 50/50 auf unsere Konten einzahlten.


So muss das!
Die Mädels waren unsere einzigen richtigen Interessenten und danach hatten wir erstmal keine. Zum Glück hat alles geklappt und wir sind endlich unseren geliebten Van los. Einerseits war es eine totale Erleichterung, andererseits war es unser Zuhause für die letzten 4 Monate und man will auch nicht wirklich loslassen.
Man gönnt sich ja sonst nichts!
Die Gefühle waren gespalten aber für den Moment überwog die Erleichterung.
Nun konnten wir anfangen zu planen, Daniel hatte nun noch 3 Wochen bis sein Rückflug von Adelaide nach Frankfurt ging und er wusste noch nicht genau, ob er nun noch ganz schnell mit einem gemieteten Wagen die wichtigsten Spots an der Westcoast abklappern sollte oder ob er lieber ein/zwei Wochen auf Bali verbringen will oder doch noch nach Tassie (Tasmanien) fliegen soll. Innerhalb der nächsten Tage entschied er sich, erst 2 Wochen Westcoast zu machen und dann von Perth nach Bali zu fliegen und von dort zurück nach Adelaide. Er wollte dann alle Sachen, die er nicht braucht, solange hier bei Bill lassen.

Ich stand nun ohne Transport da, wusste und weiß immernoch nicht wirklich was als nächstes kommen soll. Ich habe viele Optionen: Ich könnte wieder Arbeiten, Ich könnte mir einen Travelmate suchen und einen 4WD kaufen, ich könnte bei einem Liftoffer mitfahren, wie es Kevin und Arthur gemacht haben, also bei jemanden, der schon einen Van oder am besten 4WD besitzt, ich könnte erstmal etwas entspannen und bei Bill wohnen. Momentan bin ich soweit, dass ich am liebsten erstmal ein paar Tage hier entspannen würde und dann mal wieder arbeite, denn auch wenn es total toll ist zu Reisen, jeden Tag neue Sachen zu sehen und zu erleben, wird es mit der Zeit zwar nicht langweilig, aber etwas erschöpfend und man schätzt es nicht mehr, so frei zu sein. Daher würde ich gerne nochmal Farmwork machen und danach wird man sich wieder freuen und wertschätzen, reisen zu können.

Bill hat mir angeboten, bis Ende Februar bei ihm zu wohnen, also habe ich weder Zeit- noch Kostendruck, denn ich habe, im Gegensatz zu wenn man im Hostel ist, keine laufenden Kosten außer ein bisschen Essen und auch keinen Zeitdruck, denn ich habe noch viel Zeit in Australien und kann ja auch hier bleiben, falls ich keine Arbeit oder keinen Lift finde.
Nun passiert momentan in den Tagen nicht viel, Daniel ist die ganze Zeit am Planen denn er hat Zeitdruck. Ich schlafe aus, mache mir Pancakes, gucke TV, lade Bilder zur Cloud hoch, schreibe wie man sieht meinen Blog weiter bzw hole alles auf, wozu ich sonst keine Zeit hatte und entspanne einfach mal. Gestern war auch ein Freund von Bill da und wir sind zusammen zu Subway gegangen und Bill hat uns alles ausgegeben. Man muss dazu sagen, dass sowohl Bill als auch sein Freund recht reich sind, vorallem sein Freund Steve, welchem mehrere Krankenhäuser in Adelaide gehörten, welche er dann für mehrere Millionen verkauft hat. Somit haben wir nicht wirklich ein schlechtes Gewissen, hier auf Bills Kosten zu leben.


Morgen fliegt Daniel nach Perth und daher gehen wir heute nochmal zusammen Essen. Als wir auf der Farm gearbeitet haben und das erste mal mit unserem Boss ausessen gegangen sind, hat er uns "Chicken Parmi" empfohlen und uns bestellt. Das fanden wir auch total lecker, haben es aber - wir sind ja Backpacker - seitdem nicht mehr gegessen. Daher wollten wir nun als Abschiedsessen und nochmal Chicken Parmi gönnen und Bill konnte und auch ein gutes Restaurant empfehlen. Es war super lecker und ein guter Abschluss, bei dem man nochmal zusammen die letzten 4 Monate revú passieren lassen konnte.
Nun ist der Tag gekommen, an dem sich Daniels und meine Wege getrennt haben. Heute morgen ging Daniels Flug nach Perth, Bill und Ich brachten ihn zu Flughafen, wir verabschiedeten uns und ich wünschte Daniel alles Gute. Wir hatten eine gute Zeit zusammen, natürlich streitet man sich hier und da, wenn man monatelang auf wenigen Quadratmetern zusammen lebt, doch im Endeffekt haben wir uns fast immer gut verstanden und viele tolle Sachen zusammen erlebt.

DANKE DANIEL, ES WAR EINE GEILE ZEIT!

Nun bin ich alleine, bewerbe mich auf diverse Farmjobs in der Region, habe mit vielen Farmern telefoniert und mal sehen was sich so ergeben wird. Ich halte euch sicher auf dem laufenden, doch wenn ich Arbeite oder wieder auf Roadtrip gehe, wird es bestimmt wieder schwer, den Blog aktuell zu halten, doch ich werde mein bestes geben! Hier geht es zu meinem nächsten Blogeintrag.

Have a good one!
Cheers,
Markus

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